
Wie muss ich beginnen?
Es gibt viele Verwendungsmöglichkeiten und sehr unterschiedliche Preise für Lamas und Alpakas. Bevor Sie die ersten Tiere anschaffen (Beides sind Herdentiere und Einzelhaltung ist nicht erlaubt!), sollten Sie sich umfassend informieren. Lesen Sie Bücher, Fachmagazine, durchsuchen Sie das Internet, besuchen Sie viele Betriebe und stellen Sie viele Fragen. Kaufen Sie NICHT die ersten Tiere, die Sie sehen und nicht beim ersten Betrieb, den Sie kennen. Erst nach eingehender Information sollten Sie entscheiden, wofür Sie die Tiere einsetzen wollen, es gibt zu viele unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten und zu viele unterschiedliche Tiere.

Jetzt weiß ich, was ich will!
Wie bei allen Tiergattungen gibt es auch bei Lamas und Alpakas billige bis extrem teure Tiere. Der Preis allein sagt bei Freizeit- und Hobbytieren noch nicht allzuviel über die Qualität aus. Ein billiges Tier muss nicht gleichzeitig ein günstiges sein! Billige Tiere sollten nicht zur Zucht eingesetzt werden, man wird mit ihnen immer wieder nur billige Tiere produzieren. Verantwortungsvolle Züchter sorgen gut für ihre Tiere, züchten verantwortungsvoll und produzieren nicht nur Tiere, für die sie keinen Markt finden. Ein gutes Indiz für einen Vermehrer ist die Tatsache, dass keines der Tiere trainiert ist, alle ungepflegt aussehen, lange Zehennägel haben, die Haltung unsauber ist und auf Verlangen keine Aufzeichnungen für die Tiere eingesehen werden können. Kaufen Sie dort keine Tiere, auch nicht aus Erbarmen, dadurch ermutigen Sie diese Leute nur, weiter zu vermehren. Seriöse Züchter werden Sie auch nach dem Kauf unterstützen und vielleicht auch für die verkauften Tiere gewisse Garantien anbieten.

Warum soll ich trainierte Tiere kaufen?
Auch wenn Sie mit Ihren Tieren nichts großartiges unternehmen wollen, sollten Sie diese leicht halftern können, die Beine heben können, und sie berühren können. Sie müssen Zehennägel schneiden und ab und zu müssen Injektionen verabreicht werden. Lassen Sie sich vom Verkäufer zeigen, wie er das Tier halftert, probieren Sie es selbst, gehen Sie einige hundert Meter mit dem Tier. Wenn das nicht einfach ist, lassen Sie das Tier stehen! Untrainierte Lamas und untrainierte Besitzer sind eine denkbar schlechte Kombination! Machen Sie einen Trainingskurs, Sie haben viel mehr Spaß an Ihren Tieren, wenn Sie geschult im Umgang sind.

Trainierte Tiere mit korrektem Körperbau sind teurer!
Wenn Sie keine Ausbildung im Lamatraining haben, werden Sie ein untrainiertes Tier dazu bringen, Ihnen aus der Hand zu fressen, dann aber stehen Sie mit unseren althergebrachten Methoden an. Lamas wurden in einer Kultur domestiziert, von der wir kaum etwas wissen, die für uns sehr fremd ist. Sie verhalten sich für uns exotisch! Informieren Sie sich über einen korrekten Körperbau. Es gibt sehr unterschiedliche Qualitäten und jeder Verkäufer hat die besten und schönsten Tiere.

Starten Sie mit zwei bis drei trainierten Tieren.
Nach einem Jahr kennen Sie die Tiere wesentlich besser als zu Beginn. Sie wissen dann, worauf es bei einem korrekten Körper ankommt, wie unterschiedlich die Charaktere bei den Tieren sind. Dann können Sie sich auch über die Zucht trauen.

Entscheiden Sie sich für Qualität!
Es gibt genug Halter von Tieren, die mit billigen Tieren begonnen haben, die sie „nur“ zu ihrem Vergnügen halten wollten. Auch diese Tiere vermehren sich und die Nachzucht will dann verkauft werden. Diese Halter haben keine Registrierung für ihre Tiere, die Tiere entsprechen in vielen Bereichen nicht dem Zuchtstandard, mit qualitativ minderwertigen Tieren wird immer wieder minder Qualität produziert. Das Landesregister ist geschlossen, nur die Nachzucht von registrierten Tieren kann wieder registriert werden. Billige Tiere sind nicht immer auch preiswert, aber gleichzeitig ist nicht jedes teure Tier hochwertig!

Kaufen Sie zu Beginn keine untrainierten Fohlen!
Kein Pferdefreund würde ein junges, untrainiertes Pferd zum Einstieg kaufen, warum sollte es bei Lamas funktionieren.
Lamas bringen viel Spaß, vergeuden Sie nicht Ihre Zeit mit Tieren, die Sie nicht einfangen und nicht halftern können. Auch wenn sie noch so billig sind, Sie müssen sie versorgen und pflegen. Warum sollten Sie sich ein Freizeittier anschaffen, an dem Sie wenig oder gar keine Freude haben?

Lamas und Alpakas
Ist der Titel eines 115 Seiten starken Buches mit 36 Farbfotos auf 8 Farbtafeln sowie 56 Schwarzweissfotos und Zeichnungen.Im vergangenen Winter habe ich meine nunmehr zehnjährige Erfahrung in der Haltung, Pflege und im Training von Neuweltkameliden zu Papier gebracht.Das Buch ist als Leitfaden für den Neueinsteiger gedacht, beinhaltet aber auch jede Menge Information für Leute, die schon jahrelang Neuweltkameliden halten, sich bisher aber vielleicht noch nicht sehr intensiv mit unseren „Stummen Brüdern“ auseinandergesetzt haben.Die einzelnen Kapitel befassen sich mit der Entstehungsgeschichte, Domestikation, früher Verwendung und heutiger Haltung. Die Haltebedingungen werden ebenso ausführlich behandelt wie die möglichen Gruppenkonstellationen und daraus resultierende Probleme. Ein breiter Raum ist den Entscheidungshilfen vor dem Ankauf gewidmet. Das Zuchtmanagement wird neben den Anforderungen an Futter und Weideeinrichtungen, Pflegemassnahmen und Training der Tiere gleichermassen erläutert wie die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten.Das Buch kostet € 24,90 und ist entweder im Buchhandel oder direkt bei mir per zum Buchhandelspreis zuzüglich Porto erhältlich.
Trainingsku
Das Grundwissen für Haltung Umgang und Training von Lamas und Alpakas wird Ihnen in einem zweitägigen Kurs von Gerhard Rappersberger vermittelt, der sich seit fast 25 Jahren intensiv mit diesen Themen befasst.
Dieser Kurs ist zur Zeit der einzige, der als Basiskurs für die Neuweltkamelidenhaltung vom Bundesministerium anerkannt ist.
In diesem Seminar wird größter Wert auf praxisbezogene Arbeit an und mit den Tieren gelegt:
Fangen in der Koppel, Halftern, Desensibilisieren, Führen an der Leine, Satteln, Zehenpflege, Bürsten, Scheren, Entwurmen oder Medizin oral verabreichen, etc. Sie erhalten viele nützliche Tipps für die Haltung und Pflege von Neuweltkameliden, für den Bau von Stallungen oder Unterständen, Zäunen und Weideeinrichtungen und profitieren von den Erfahrungen eines langjährigen Llameros.
Die Kursgebühr für den zweitägigen Kurs beträgt € 120,- pro TeilnehmerIn
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung.
Die Kursgebühr ist beim Kurs zu bezahlen.
Die Kursstärke ist begrenzt auf maximal 12 Teilnehmer/innen.
Der Kursbeginn ist Samstag 9:30 Uhr. Einen Anfahrtsplan erhalten Sie nach der Anmeldung.
Der Kurs endet Sonntag bei Kaffee und Kuchen um etwa 17:00 Uhr.
Am Ende des Kurses erhalten Sie ein Zertifikat, das gemäß Tierschutzgesetz als Sachkundenachweis für die Haltung von Lamas und Alpakas amtlich anerkannt ist.
Übernachtungsmöglichkeit besteht in Pensionen oder Gasthäusern in der Umgebung, gerne helfen wir bei der Unterbringung.